Huawei R4875G1 mit T2HG-Platine im Test
Wir haben das Huawei R4875G1 Netzteil als Ladegerät mit der Trucki T2HG-Platine getestet
Das Huawei R4875G1 kann als Nachfolger des beliebten R4850G2 betrachtet werden und steigert seine Leistung nochmal ein wenig. Zudem kommt eine gesteigerte Effizienz und verbesserte Lüftung hinzu.
Wir haben das Ladegerät über einige Monate im Praxis-Test gehabt und vergleichen es mit alternativen Produkten wie dem Mean Well NPB.
Huawei Ladegerät mit Trucki-Platine bestellen
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1. Huawei R4875G1 mit Trucki-Set auspacken
Das Ladegerät wird wie sein Vorgänger in einer neutralen Karton-Verpackung, gut gepolstert und sicher verpackt, verschickt. In dem Karton sind alle Teile enthalten, die man für den Betrieb benötigt:
- Huawei R4875G1 Ladegerät,
- T2HG-Platine,
- Aufsteck-Connector (Aufsteck-Anschluss-Stück)
- Schrauben-Set (2 x Schrauben zur Befestigung der Platine, 2 x Schrauben für DC-Anschluss, 2 x Gewindeabstandbolzen, 3 Stück Crimp-Steckverbinder für AC-Seite mit Isoliertüllen)
- Kurz-Anleitung
Technische Daten
- Maximale Leistung: 3200 Watt (mit Zusatz-Kühlung)
- Empfohlene Leistung: 2500 Watt (ohne Zusatz-Kühlung)
- Batterie-Spannung: 42V - 58V DC
- Abmessungen: 28 cm x 10,6 cm x 4,2 cm
- Gewicht: ca. 2 kg
Damit die Trucki-Platine und das Anschluss-Stück Platz finden, benötigen Sie zusätzlich ca. 5 cm Platz, sodass das Ladegerät mit Platine und Kabeln ca. 33 cm Platz benötigt.
2. R4875G1 mit T2HG-Platine montieren
Alle Teile sind gut gepolstert im Karton enthalten und müssen vom Endkunden noch selbst montiert werden. Für die Montage braucht es nicht viel Werkzeug, empfehlen ist ein Kreuz-Schraubendreher (PH oder PZ, Größe 1 und 2) sowie eine Kombizange und Crimpzange.
Entfernen Sie auf der Rückseite die beiden seitlichen Schrauben. Dort schrauben Sie nun die beiden Gewindebolzen ein.
Setzen Sie die Platine auf das Anschluss-Stück auf. Achten Sie darauf, nichts an der Platine zu beschädigen. Sie müssen die Platine schräg aufsetzen und dann aufrichten, sodass die Kontakte der Platine die DC-Anschluss-Bars berühren. Sie können nun mit den Schrauben ohne Scheide die Platine am Anschluss-Stück fixieren.
Schieben Sie das Anschlussstück auf das Ladegerät. Dabei müssen Sie etwas Druck ausüben. Drücken Sie jedoch nur am schwarzen Plastik und nicht auf die Platine. Wenn kein Spalt mehr vorhanden ist, sitzt alles fest. Nun können Sie mit den beiden Schrauben, die Sie zuvor aus dem Ladegerät herausgenommen haben, in die Gewindebolzen schrauben.
Stecken Sie nun die beiden Stecker an die vorgesehenen Plätze. Dafür ist jeweils eine Markierung mit der passenden Farbe an der zugehörigen Stelle, die weißen Kabel zeigen jeweils nach unten.
Nun können Sie das Ladegerät mit den Leitungen verbinden. Die AC-Seite stecken Sie über die mitgelieferten Crimp-Kabelschuhe an (rechts L, Mitte N, links PE). Die DC-Seite müssen Sie selbst mit passenden Kabelschuhen versehen (M4-Lochdurchmesser).
Die Befestigung des Ladegeräts an einer Wand stellt sich etwas schwieriger dar. Denn das Ladegerät verfügt über keine Befestigungsösen. Hier ist tatsächlich etwas Kreativität es Anwenders gefragt. Beispielsweise können Metall-Winkel oder ähnliches zum Einsatz kommen, um das Ladegerät festzuklemmen. Achten Sie aber darauf, das Ladegerät nicht zu sehr einzubauen, denn über die Seiten wird die meiste Wärme abgeführt.
3. Einrichtung der T2HG-Platine
Als nächstes erfolgt die Einrichtung und Konfiguration der Trucki-Platine. Sobald die Platine mit DC- und AC-seitig mit Strom versorgt ist, fängt die LED der Platine an zu leuchten. Dies signalisiert, dass die Platine mit einem WLAN-Netzwerk verbunden werden kann. Hierzu eröffnen die Platine einen WLAN-Hotspot, auf den man sich mit einem Gerät verbindet und dann mit der IP-Adresse 192.168.4.1 aufgerufen werden kann.
Nachdem die Grundeinstellungen übernommen wurden, der zugehörige Smart-Meter ausgewählt und der ZEPC-Modus aktiviert wurde, fängt das Ladegerät schon an zu arbeiten.
Hilfe bei der Einrichtung
Hier finden Sie Hilfe bei der Einrichtung des Trucki-Sticks und Ihres Huawei Ladegeräts und der Trucki-Platine
Hilfe bei Fehler & Problem
Hier finden Sie Hilfe, wenn Sie Probleme bei der Einrichtung Ihres Huawei Ladegeräts haben
4. Leistungstest des R4875G1 mit Trucki
Das Ladegerät wurde vom Hersteller zwar mit 4000 Watt Leistung angegeben, allerdings braucht es eine geänderte Trucki-Version und einen gebrückten Kontakt. Beides stand zum Testzeitpunkt noch nicht zur Verfügung, weswegen wir das Ladegerät nur mit 3200 Watt Leistung nutzen können. Wer das Ladegerät mit der maximalen Leistung von 3200 Watt betreiben möchte, der sollte die Kühlung des Ladegeräts verbessern. Die meiste Wärme des Ladegeräts wird über die Seitenteile abgeführt. Hier könnte ein zusätzlicher Kühlkörper mit optionalem aktiven Lüfter angeschlossen werden. Die Seitenflächen, an denen Kühlkörper angebracht werden könnten, haben die Maße 27 x 3,5 cm.
Ansonsten empfehlen wir, wenn Sie das Ladegerät ohne zusätzliche Kühlung nutzen möchten, das Ladegerät nur mit ca. 2500 Watt Leistung zubetreiben. So vermeiden Sie hohe Temperaturen, die für das Ladegerät über längere Zeit schädlich sein können.
Beim Leistungstest haben wir das Ladegerät ohne zusätzliche Kühlung mit 3200 Watt Leistung betrieben. Hier erreichten wir eine Temperatur von ca. 73° im Inneren des Ladegeräts bei einer Ladespannung von 53,5 Volt. Bei einer Ladespannung von 55 Volt arbeitet das Ladegerät insgesamt effektiver, hier wird das Ladegerät nur etwa 66 Grad warm. Die Temperatur können Sie über die T2HG-Platine auslesen.
Die Effektivität beträgt bei 2500 Watt etwa 96 % und ist damit nochmal etwas besser als beim Vorgänger. Bei maximaler Leistung mit 3200 Watt liegt die Effektivität bei 95 %. Berechnet man daraus die Verlustwärme, so ergeben sich bei 2500 Watt Ladeleistung ein Verlust von ca. 100 Watt, der in Form von Wärme abgeführt werden muss, bei 3200 Watt sind es schon 160 Watt Energieverlust. Wenn mit niedrigeren Ladespannungen geladen wird, sinkt die Effektivität nochmal um ca. 1 %.
Huawei R4875G1 im ZEPC-Betrieb
Im ZEPC-Betrieb (Nulleinspeisung) regelt das Huawei R4875G1 seine Leistung von selbst. Das Ladegerät kommt vor allem bei Balkonkraftwerken zum Einsatz, die mit Netz-Wechselrichtern betrieben werden. Die PV-Anlage speist tagsüber viel mehr Energie in den Haushalt ein, als vom Haushalt verbraucht werden kann. Diese überschüssige Energie würde ungenutzt verschenkt werden, wenn das T2HG nicht wäre. Denn der ZEPC-Modus vom T2HG sorgt dafür, diesen Energieüberschuss zu erkennen und in eine Batterie zu laden.
Durch das T2HG lässt sich eine maximale Ladespannung definieren (Cutoff-Volatge), diese Spannung wird maximal an die Batterie angelegt. Dabei arbeitet das Ladegerät in 2 verschiedenen Ladephasen (Konstant-Strom und Kostant-Spannung). Die meiste Zeit über arbeitet das Ladegerät in der Konstant-Strom-Phase. Dies ist der Fall, wenn die Spannung der Batterie geringer ist als die maximal eingestellte Ladespannung. Irgendwann erreicht die Batteriespannung die maximale Ladespannung und das Ladegerät wechselt in die Konstant-Spannungsphase. In dieser Phase reduziert sich der Ladestrom automatisch, je näher sich die Batteriespannung der maximalen Ladespannung annähert. Dadurch wird die Batterie schonend bis zum Ende geladen.
Die Leistung des Ladegeräts kann relativ fein geregelt werden, sodass auch Schritte von wenigen Watt möglich sind. Dies hängt jedoch auch von der eingesetzten Batterie ab. Je größer die Batterie (und damit der Widerstand) ist, desto schneller reagiert das Ladegerät auf eine Spannungsänderung mit einer größeren Leistungsänderung. Dies ist physikalisch bedingt. Im konventionellen Bereich bis 30 kWh müssen Sie sich gar keine Sorgen machen. Auch darüber hinaus arbeitet das Ladegerät vertretbar akurat.
Vollständige Batterie-Entleerung vermeiden
Eine kleine Schwäche des R4875G1 liegt darin, dass die T2HG-Platine eine DC-Spannungsversorgung braucht, um arbeiten zu können. Wir die Batterie volständig entladen, sorgt dies dafür, dass die meisten BMS die Batteriezellen komplett von der Anlage trennen, was zu einem Spannungsverlust auf der DC-Sammelschiene führt. In diesem Fall geht das Ladegerät in einen Not-Betrieb und versorgt sich selbst mit Energie, damit die T2HG-Platine weiter arbeiten kann. Ist dies der Fall arbeiten die Lüfter des T2HG sehr laut.
Hier bietet die neue T2HG Version 2 eine gute Funktion, denn es lässt sich eine externes 12 Volt-Netzteil anschließen, das die T2HG-Platine weiterhin mit Energie versorgt.
Eine komplette Entladung der Batterie kann aber sehr gut verhindert werden, in dem Beispielsweise am Lumentree SUN eine Cutoff-Voltage eingestellt wird, die die Last von der Batterie trennt, bevor das BMS abschaltet.
Kompatible Batterien für das Huawei R4875G1
Das Huawei R4875G1 ist mit allen Batterien im 48V und 51,2 Volt Bereich kompatibel, denn es verfügt über einen breiten Spannungsbereich von 42 bis 58 Volt DC.
Wir empfehlen den Volksspeicher, der im Praxis-Test sehr gut mit dem Huawei Ladegerät zusammen gearbeitet hat.
5. Zusätzliche Features
Wer die T2HG-Platine nicht über WLAN, sondern LAN-Kabel anbinden möchte, den wird freuen, dass die Platine über einen LAN-Anschluss (RJ45) verfügt.
Eine weitere Besonderheit ist, dass die neuen Platinen der Version 2 über die Möglichkeit verfügt, eine externe Stromquelle (12 Volt) anzuschließen. Dadurch kann die Platine auch bei leerem Akku weiterhin betrieben mit Energie versorgt werden. Auch lässt sich ein externer Lüfter damit anschließen.
Damit das T2HG kann per MQTT auch in einen ioBroker eingebunden werden. Auf diese Weise können nicht nur Werte wie Spannung, Strom, Leistung und Temperatur ausgelesen werden, es kann auch aktiv die Steuerung der Leistung übernommen werden. So können Sie Ihre eigene Nulleinspeisungsregelung vornehmen.
Insgesamt können Sie bis zu 3 Huawei R4875G1 Ladegeräte (auch andere) parallel in einer Kaskade betreiben. Damit stimmen alle Ladegeräte ihre Leistung untereinander ab.
6. Vergleich mit dem Mean Well NPB und Huawei R4875G1
Hier finden Sie einen Vergleich zwischen den Mean Well und Huawei Ladegeräten
Während es das Mean Well in 4 verschiedenen Leistungsklassen gibt, kommt Huawei mit nur zwei Leistungsklassen aus. Für einen sinnvollen Vergleich ziehen wir das Mean Well NPB 1700-48 heran, um es mit den anderen beiden Modellen zu vergleichen.
Mean Well NPB 1700-48
- Maximale Leistung: 1500 Watt
- Batterie-Spannung: 42V - 80V DC
- Auch als 24 Volt-Version erhältlich
- Max. Ladestrom: 25 Ampere
- Abmessungen: 32 cm x 19 cm x 7 cm
- Gewicht: ca. 3 kg
Preis: ca. 440 Euro
Huawei R4850G2
- Maximale Leistung: 3000 Watt (mit Zusatz-Kühlung)
- Empfohlene Leistung: 2000 Watt (ohne Zusatz-Kühlung)
- Batterie-Spannung: 42V - 58V DC
- Max. Ladestrom: 56 Ampere
- Abmessungen: 28 cm x 10,6 cm x 4,2 cm
- Gewicht: ca. 2 kg
Preis: ca. 300 - 320 Euro
Huawei R4875G1
- Maximale Leistung: 3200 Watt (mit Zusatz-Kühlung)
- Empfohlene Leistung: 2500 Watt (ohne Zusatz-Kühlung)
- Batterie-Spannung: 42V - 58V DC
- Max. Ladestrom: 75 Ampere
- Abmessungen: 28 cm x 10,6 cm x 4,2 cm
- Gewicht: ca. 2 kg
Preis: ca. 330 - 350 Euro
Montage-Möglichkeit
Das Mean Well Ladegerät kann perfekt mit 4 Schrauben an einer Wand oder Holzbrett montiert werden. Da die Huawei Ladegeräte ursprünglich als Server-Netzteile gebaut wurden, ist eine Montage nicht so komfortabel. Hier müssen eigene Lösungen gefunden werden wie beispielsweise Metall-Winkel.
Das Huawei Ladegerät nimmt den meisten Platz ein, während beide Huawei Ladegeräte rein äußerlich nahezu identisch sind.
Leistung und Geräusche
Das Mean Well Ladegerät erreicht eine maximale Leistung von 1500 Watt an einer 51,2 Volt Batterie. Hier ist die Batteriespannung ausschlaggebend, denn an einer 60-Volt-Batterie erreicht das Ladegerät sogar 1700 Watt. Die Lüftergeräusche des Mean Well sind im normalen Bereich, auch bei Laden mit voller Leistung stören sie nicht.
Das Huawei R4850G2 liefert sogar maximal 3000 Watt (wenn zusätzlich gefühlt, sonst 2000 Watt) und ist in der Lautstärke etwas lauter als das Mean Well. Der Lüfter läuft ziemlich konstant, egal bei welcher Leistung.
Das Huawei R4875G1 erreicht sogar schon bis zu 4000 Watt (mit T2HG 3200 Watt bei zusätzlicher Kühlung, sonst 2500 Watt). Damit hat das Ladegerät die Nase vorn. Auch in Sachen Lüftergeräuschen überzeugt das R4874G1, denn der Lüfter ist viel besser geregelt und läuft gerade bei niedrigen Leistungen viel leiser. Bei höheren Leistungen und Temperaturen werden die Lüfter langsam lauter, sind aber insgesamt leiser als beim kleineren R4850G2.
Kompatibilität mit Batterien
Die Huawei Ladegeräte können mit allen 48 Volt und 51,2 Volt Batterien arbeiten. Damit sind die Huawei mit allen konventionellen Batterien kompatibel.
Das Mean Well kann in einem Spannungsbereich von 42 bis 80 Volt arbeiten und ist damit auch für unkonventionelle Batterien kompatibel. Wer eine 24 Volt-Batterie nutzen möchte, der kann zur 24-Volt-Version des Mean Well greifen (z.B. NPB 1700-24). Damit ist das Mean Well deutlich flexibler einsetzbar.
Steuerung mit Trucki
Alle 3 Ladegeräte können mit Trucki gesteuert werden. Dadurch können die Ladegeräte auch untereinander kombiniert werden. Insgesamt können 3 Geräte in einer Kaskade genutzt werden. Die ZEPC-Regelung funktioniert bei alles Geräten gleichermaßen gut.
Preis-Leistung
Die Mean Well Ladegerät sind nicht nur etwas teurer, liefern auch eine geringere Leistung. Hier liegen die Huawei Ladegeräte deutlich vorn, denn trotz Mehrleistung ist der Preis auch geringer.
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